Quads gehören zu den beliebtesten motorisierten Sportgeräten in Deutschland. Das diese Geräte jedoch nicht nur zu sportlichen Zwecken eingesetzt werden können, sondern auch als Arbeits- und Zugmaschinen ihren Dienst versehen können, sorgt für einen steuerlichen Vorteil, den immer mehr Besitzer auszunutzen versuchen. Denn die LoF-Zulassung, also die Land- und Forstwirtschaftliche Zulassung ermöglicht eine deutliche Einsparung im Steuerbereich, benötigt aber auch einige Voraussetzungen. Die größten Vorteile einer solchen Zulassung liegen hierbei vor allem in der wegfallenden Beschränkung der Fahrzeugleistung, sodass die Quads ungedrosselt genutzt werden können. Dies erhöht für viele Besitzer von Quads den Fahrspaß nochmals deutlich, da man nicht mehr als Verkehrshindernis angesehen wird und somit der aktiven Teilnahme im Straßenverkehr nichts mehr im Wege steht.
Das Quad als landwirtschaftliches Nutzfahrzeug
Bei der Zulassung des Quad gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann das Quad als "Vierrädriges Fahrzeug zur Personenbeförderung" zugelassen werden, welches bei den meisten Sportquads der Standard sein dürfte. Dabei ist die Leistung der Quads jedoch auf 15kW zu beschränken, was sich für den normalen Straßenverkehr als vollkommen ausreichend erwiesen hat. Alternativ kann das Quad als Land- und Forstwirtschaftliches Fahrzeug zugelassen werden, wobei für diese Zulassung einige Kriterien sowohl vom Quad, als auch vom Besitzer eingehalten werden müssen. Die Lof-Zulassung erfolgt hierbei in der Regel erst nach einigen Umbauten am Fahrzeug, welches dieses Fahrzeug für die Anforderungen als Nutzfahrzeug umrüstet. Alternativ gibt es bereits eine Vielzahl an Quads, welche ab Werk für diese Nutzung vorgesehen sind und somit keinerlei Umbauten mehr erfordern. In jedem Fall sind die Kosten für ein solches Quad mit landwirtschaftlichen Umbau deutlich höher ,als für die sportlichen Squads mit normaler Personenbeförderungszulassung.
Welche Voraussetzungen müssen für die Lof-Zulassung erfüllt sein?
Um das Quad als Land- und Forstwirtschaftliches Nutzfahrzeug nutzen zu können, muss das Fahrzeug einige Kriterien erfüllen. Zunächst einmal muss die Beleuchtung an die geforderten Norman angepasst werden. So muss das Quad nicht nur über zwei getrennte Frontscheinwerfer und einen Rückscheinwerfer verfügen, sondern auch der Einbau einer Nebelschlussleuchte muss zwingend vorgenommen werden. Das Quad muss für eine solche Zulassung ebenfalls über einen Hubraum größer als 50 Kubik verfügen. Darüber hinaus muss das Fahrzeug über einen Rückwärtsgang und eine entsprechende Anhängerkupplung mit Steckdose verfügen. Diese Anhängerkupplung muss dabei sowohl typisiert, als auch in den Fahrzeugschein eingetragen werden. Damit kann dieses Fahrzeug nun als landwirtschaftliches Gerät angesehen werden, da die Möglichkeiten für einen Einsatz mit landwirtschaftlichen Geräten geschaffen wurden.
Der Umbau eines Sportquads zu einem solchen landwirtschaftlichen Nutzfahrzeug schlägt dabei allerdings recht kostenintensiv zu Buche, sodass sich die reine Steuerersparnis nur selten amortisieren kann. Allein der Einbau der Steckdose und der Anhängerkupplung veranschlagt dabei mit Kosten, welche die eingesparten Steuern auch auf Jahre aufzehren würden. Allerdings müssen diese Quads mit Lof-Zulassung in ihrer Leistung nicht beschränkt werden, was für viele Besitzer die Mehrkosten mehr als ausgleicht.
Neben diesen gerätespezifischen Anforderungen muss der Besitzer des Quad allerdings auch nachweisen, dass er sowohl über landwirtschaftliche Nutzfläche verfügt, als auch die Nutzung des Quad als Nutzfahrzeug beabsichtigt. Erst nach diesen Nachweisen kann das Fahrzeug als solch ein Land- und Forstwirtschaftliches Nutzfahrzeug zugelassen werden. Dabei muss die genutzte Fläche dem Fahrzeugbesitzer gehören, es darf also nicht eine Fläche angegeben werden, welche zwar bearbeitet wird, sich aber nicht im eigenen Besitz befindet.
Quads mit Lof-Zulassung im praktischen Einsatz
Die Vorteile eines solchen Fahrzeuges liegen dabei auf der Hand. Nicht nur die gute Manövrierfähigkeit, sondern auch die starke Motorisierung machen diese Geräte zu den idealen Nutzfahrzeugen. Da Quads mit Lof-Zulassung ebenfalls über keinerlei Leistungsbeschränkung verfügen müssen, kann die starke Motorisierung ideal ausgenutzt werden. So lassen sich auch schwere Geräte mit der Anhängerkupplung ohne Probleme bewegen, was den Kauf und Einsatz eines Traktors oftmals unnötig macht. Gerade bei kleineren landwirtschaftlichen Flächen oder unzugänglichen Forstbereichen bietet das Quad die ideale Fahrzeugklasse um leicht und einfach auch auf schmalen Wegen agieren zu können. Besonders Förster greifen dabei immer öfter auf die vorteilhaften Quads zurück, welche ihnen erlauben in ihrem Revier schnell und agil unterwegs zu sein, ohne sich mühsam mit ihrem normalen PKW über die Waldwege quälen zu müssen. Dank der starken Motorisierung können bei diesen Einsätzen auch Anhänger mit entsprechend schwerer Zuladung gezogen werden, sodass der Transport von Arbeitsmaterialien ohne Probleme vollzogen werden kann.
Vorsicht sollte jedoch auch hier das oberste Gebot sein, da die Umbauten des Quads dieses nicht unbedingt stabilisieren, sondern die Gefahren bei der Nutzung eines Quads gleich bleiben. Dem zufolge bieten diese Quads zwar ein großes Maß an Arbeitskomfort, sollten allerdings auch mit Vorsicht genutzt werden, um auch lange noch Vergnügen am eigenen Fahrzeug haben zu können.
Die Gefahren beim Quad
Der sehr hoch liegende Schwerpunkt und die sehr leichte Lenkung des Quads sorgen bereits im normalen Straßenverkehr für ein höheres Gefahrenpotential für Quads. Auf unebenem Gelände oder auf schlecht ausgebauten Waldwegen potenziert sich diese Gefahr nochmals. Allzu schnelle Lenkbewegungen sorgen schnell für ein Aufschaukeln des Fahrzeuges und im schlimmsten Fall für ein Umkippen des Fahrzeuges. Die hohe Motorisierung, bzw. die fehlende Drosselung verstärken diese Gefahr bei den Fahrzeugen mit Lof-Zulassung nochmals spürbar, da die erreichte Höchstgeschwindigkeit oftmals deutlich höher liegt. Dem zufolge sollten Besitzer von Quads mit Lof-Zulassung nochmals entsprechend mehr Vorsicht walten lassen, als es normalerweise schon angeraten wäre, wenn man mit einem Fahrzeug auf unebenen Untergründen unterwegs ist. Im Gegensatz zu einem Traktor bietet ein Quad für seinen Fahrer keinerlei Schutzmöglichkeit, sodass ein wacher Verstand und eine vorsichtige Handhabung unbedingte Voraussetzungen für die Nutzung eines Quads in diesem Bereich bilden sollten. Sind diese Voraussetzungen für die Nutzung erfüllt, bietet ein Quad mit Lof-Zulassung allerdings ein zuverlässiges und äußerst potentes Arbeitsgerät, welches dem Besitzer einen flexiblen Einsatz an verschiedenen Orten problemlos ermöglicht.
Die steuerlichen Vorteile des Quad mit Lof-Zulassung
Nachdem nun vor kurzem beschlossen wurde, die steuerliche Klasse für Quads und ATVs gemeinsam mit den Trikes zu regeln und diese unter eine einheitliche Steuerklasse zu stellen, wird die Nutzung einer Lof-Zulassung immer attraktiver. Nachdem die Besteuerung der Fahrzeuge im Rahmen der Gesetzesänderung auf den CO2-Ausstoß umgestellt wurde, stellte der Gesetzgeber schnell fest, dass sowohl Quads, als auch ATVs bisher nicht erfasst worden sind. Durch die letzte Änderung in der Steuergesetzgebung wurden nun Trikes, Quads und ATVs in eine gemeinsame Fahrzeugklasse eingeteilt, welche nun mit festen Steuersätzen versehen wurde. Mit der Einführung dieser neuen Fahrzeugklasse wurden auch neue maximale Beitragssätze je 100 Kubik festgelegt, welche bei einigen Quadbesitzern zu deutlichen Nachzahlungen führte. Denn zunächst waren die Fahrzeuge mit 2 Euro pro angefangenen 100 Kubik besteuert worden. Die neue Regelung besteuert die Quads nun mit maximal 25,36 Euro /100 Kubik bei Fahrzeugen mit Fremdzündungsmotoren (Benzinern) und maximal 37,58 Euro / 100 Kubik bei Sebstzündmotoren (Diesel). Diese Werte gelten hierbei jeweils pro angefangenen 100 Kubik. Bei Quads mit Lof-Zulassung hingegen entfällt diese Besteuerungsregel und sie werden weiterhin wie PKW mit Euro-0 besteuert. Dies führt zu deutlichen und spürbaren Einsparungen bei den Steuern, was den Unterhalt eines solchen Quads deutlich günstiger erscheinen lässt.
Die Zukunft der Lof-Zulassung für Quads
Auch wenn es immer wieder Vorstöße und Ängste gibt, dass die beliebte Lof-Zulassung für Quads abgeschafft werden könnte, sieht es aktuell nicht so aus, als würden diese Pläne in der nächsten Zeit umgesetzt. Dazu haben sich diese Fahrzeuge in diesem Einsatzgebiet viel zu sehr bewährt und sind besonders für Menschen mit kleineren landwirtschaftlichen Flächen zu einer echten Alternative geworden. Hierbei spielt vor allem der Anschaffungspreis der Quads eine entscheidende Rolle. Anstatt einen teuren und oftmals überdimensionierten Traktor kaufen zu müssen, lassen sich viele Arbeiten auch mit dem Quad ohne Probleme erledigen. Gerade bei kleineren Flächen zur eigenen Nutzung ist die Finanzierung eines Traktors oftmals kaum möglich oder nur mit starken finanziellen Einbußen zu bewerkstelligen. Der Kauf eines Quads mit Lof-Zulassung hingegen ist dabei finanziell deutlich leichter zu bewerkstelligen und befähigt die Besitzer zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Tätigkeiten. Besonders die hohe Zugkraft und die starke Motorisierung sorgen hierbei für eine effektive Nutzung der Quads in diesem Bereich. Durch die hohen Hürden, welche für die Nutzung eines Quads mit Lof-Zulassung gelten, ist eine Aufweichung der Gesetzgebung nicht zu erwarten, sodass sich diese Fahrzeugklasse auch weiterhin einer hohen Beliebtheit erfreuen dürfte.
Mit oder ohne Lof-Zulassung - eine schwierige Entscheidung
Wer persönlich die Voraussetzungen für ein Quad mit Lof-Zulassung erfüllt, überlegt sich vor dem Kauf oftmals lange, ob er ein Quad mit oder ohne die entsprechende Zulassung erwerben sollte. Der höhere Preis der Fahrzeuge mit Lof-Zulassung sorgt hierbei oftmals bereits für die Entscheidung. Das Bedürfnis nach hoher Motorisierung und einer günstigeren Steuer hingegen sind echte Argumente zu Quads mit entsprechender landwirtschaftlichen Zulassung. Im Endeffekt entscheidet vor allem der potenzielle Arbeitsnutzen über den Kauf eines solchen Fahrzeuges. Allerdings muss man dazu sagen, dass die wenigsten Besitzer solcher Quads den Kauf bereut haben, sondern die Flexibilität und die Leistung dieser Quads mehr als nur zu schätzen wissen. Selbst wenn nur an wenigen Tagen im Jahr die Nutzung dieser Quads im landwirtschaftlichen Umfeld angesagt ist, so bieten die Fahrzeuge aufgrund der fehlenden Drosselung jedoch auch im Straßenverkehr einen deutlichen Gewinn an Fahrkomfort. Die hohen Hürden bei der Zulassung als land- und forstwirtschaftliches Nutzfahrzeug verhindern hierbei jedoch eine zu starke Verbreitung der Quads mit Lof-Zulassung, welche über kurz oder lang zu einer Veränderung der Gesetzgebung führen würde. Hier hat der Gesetzgeber bereits mit der Einrichtung der hohen Hürden für den Erwerb und die Anmeldung eines solchen Fahrzeuges effektiv dafür gesorgt, dass potenzielle Raser, welche von der fehlenden Drosselung profitieren wollen, kaum in die Lage geraten, ein solches Fahrzeug auch zu führen. Zwar kann dies niemals vollkommen verhindert werden, da auch unter den Besitzern von landwirtschaftlichen Flächen Raser zu finden sein werden, doch die Quote an unverantwortlichen Fahrern bleibt dennoch sehr gering.
Es zeigt sich also, dass Quads mit Lof-Zulassung als ideale land- und forstwirtschaftliche Geräte dienen können, dies jedoch auch durch einen teuren Anschaffungspreis deutlich machen. Nur zum Spaß ein solches Gerät zu erwerben mag zwar zunächst angenehm erscheinen, doch die Hürden für die Anmeldung eines solchen Gerätes verhindern effektiv die Verbreitung der Geräte in der Bevölkerung ohne eigene Landwirtschaft, was der Sicherheit auf den Straßen nochmals zugutekommt.
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